Kleidung aus Bio-Baumwolle, Gemüse aus der Region, Verpackung aus Papier – privat achten viele Menschen bewusst auf einen nachhaltigen Einkauf. Aber auch Gebrauchtsoftware-Käufer achten auf Nachhaltigkeit: In seinem diesjährigen Markt-Survey befragte der Gebrauchtsoftware-Anbieter usedSoft über 150 teilnehmenden Einkäufer aus Unternehmen, Behörden und dem Softwarehandel: Wie wichtig ist ihnen der Klimaschutz beim Einkauf in ihrem Unternehmen? Das bemerkenswerte Ergebnis: Für rund 83% spielt Nachhaltigkeit bei der Beschaffung sowie dem IT-Einkauf eine eher wichtige bis wichtige Rolle.
Gebrauchtsoftware-Käufer achten auf Nachhaltigkeit
Gebrauchtsoftware verlängert Lebenszyklus von Hardware
Neu entwickelte Software erfordert oftmals den Kauf leistungsstärkerer Hardware. Ein aktuelles Beispiel ist Windows 11. Microsofts neues Betriebssystem kann aufgrund sehr hoher Systemanforderungen häufig nicht auf bestehenden Endgeräten installiert werden. „Wenn neue Softwareversionen dazu führen, dass einwandfrei funktionierende Geräte mit ansonsten ausreichender Leistung ersetzt werden müssen, ist das ein echtes wirtschaftliches Problem für Unternehmen. Und ein belastendes Problem für die Umwelt“, sagt Michael Aufderheide, COO und CFO bei usedSoft. Diese Meinung teilen fast alle Befragten: 94% gaben an, es sei „bedenklich“, wenn neue Softwareversionen die Anschaffung neuer Hardware notwendig mache.
Es ist daher nur logisch, dass 91% der Teilnehmer bereit sind, auf die neueste Softwareversion wie etwa Windows 11 zu verzichten, wenn sich dadurch die Lebenszeit ihrer Hardware verlängert. „Der Griff zu einer ausgereiften Vorgängerversion ist eine nachhaltige Alternative zum Neukauf“, so Aufderheide. „Allerdings bietet Microsoft selbst in der Regel nur die aktuellsten Software-Releases an. Ausweg ist dann der Gebrauchtmarkt, auf dem weiterhin auch ältere Versionen erhältlich sind.“ 61% gaben an, den Gebrauchtmarkt zur Beschaffung von Vorgängerversionen zu nutzen, um so den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern.
Overengineering – mehr muss nicht besser sein
Oft wird Green IT nur mit energieeffizienten Rechnern oder dem Refurbished-Markt für Hardware assoziiert. Dabei hinterlässt auch Software einen ökologischen Fußabdruck. Vor allem in der Software-Entwicklung wird der CO2-Ausstoß zur zunehmend kritischen Kennziffer. Mit intensivem Aufwand kommen immer schneller neue Versionen mit mehr Features auf den Markt. In der Befragung waren allerdings 75% der Meinung, dass viele neue Softwareversionen „overengineered“ seien. Damit führten diese lediglich Funktionen ein, die sie in der Praxis nicht benötigten.